Ok, Putins Rede beginnt
Ukraine ist Teil der russischen Geschichte, der Kultur, der "geistigen Sphäre", Familie
Putins Geschichtsvorlesung beginnt. Moderne Ukraine vollständiges Produkt des kommunistischen Russlands
Lenin etc. hätten historische russische Länder Ukraine zugeteilt. Auch nach dem 2. WK gab Stalin Teile Polens, Rumäniens, etc. an Ukraine. Wirklich, das wird eine Vorlesung.
(Rührend Putins Hinweis, "historisch deutsche Länder" seien nach 1945 an Polen gegangen)
Kommunisten hätten Nationalisten befördert, sagt Putin. Lenins nation building war "mehr als ein Fehler".
Ukraine könne man "Ukraine Wladimir Iljitsch Lenins" nennen, er war der Architekt. Lenin habe Donbass in die Ukraine gesteckt.
"Wir sind bereit, euch zu zeigen, was für die Ukraine wahre Dekommunisierung bedeutet".

Putin will ganz Donbass, nicht nur die "Volksrepubliken", fürchte ich.
Recht auf Austritt von Republiken aus der UdSSR sei eine "Zeitbombe" gewesen, sagt Putin
Putin übt ganz schön viel Kritik an KPdSU, so als ehemaliges KPdSU-Mitglied und Geheimdienstler im Parteiauftrag
Historische Fehler der Bolschewiken und Fehler der KPdSU hätten zum "Zerfall des historischen Russlands unter dem Namen UdSSR" geführt, nicht die Unabhängigkeitsbewegungen
Russland hat den Zerfall akzeptiert und anderen Nachfolgestaaten geholfen, durch Energiesubventionen etwa, sagt Putin
Russland habe die kompletten Sowjetschulden übernommen und 2017 abbezahlt, statt wie ursprünglich geplant gewesen sei, die Schulden auf die Nachfolgestaaten gemäß ihrer Wirtschaftsleistung aufzuteilen, so Putin
Trotz allem habe Russland mit Ukraine immer respektvollen Austausch gehabt und die Wirtschaftsbande gestärkt, sagt Putin
Aber Kiew wollte Schmarotzertum statt Partnerschaft, sagt Putin. Gasdiebstahl, Dialog mit Russland als Drohung an den Westen
Ukrainische Staatlichkeit aufgebaut auf der Verneinung all dessen, was Ukraine mit Russland verbindet, sagt Putin. Aggressive Russophobie und Neonazismus sei die Folge
Auch westliche NGOs und Geheimdienste hätten zu diesen Prozessen beigetragen, sagt Putin.

Im Grunde ist das ein Abgesang auf moderne Ukraine als Staat.
Ukraines Geschäftsmodell, so Putin, seien "geopolitische Dienstleistungen" für den Westen
Das hätte Putin also gern gehabt ab den 1990ern aufwärts: Zweisprachigkeit, Russisch und Ukrainisch gleichwertig.
Eine feste Staatlichkeit habe sich in der Ukraine nicht ergeben, alles sei eine Fassade für Oligarcheninteressen, sagt Putin
Die Botschaft der USA in Kiew habe eine Million Dollar pro Tag an Unterstützung für den Maidan bezahlt, sagt Putin. Die Macht hätten Radikale übernommen, mit westlicher Hilfe.
Maidan habe Ukraine nicht der Demokratie näherkommen lassen, sagt Putin. Das Land ist gespalten nach acht Jahren "Bürgerkrieg"
Sechs Millionen Ukrainer seien gezwungen, Arbeit im Ausland zu suchen. Seit 2020 hätten 60.000 Ärzte das Land verlassen, sagt Putin.

Ukraine ist ein failed state, das ist die Botschaft.
Ukraine habe eine Wirtschaft zerstört, sagt Putin, das Sowjeterbe verprasst.

Das hat Chuzpe angesichts dessen, was russische Wirtschaft heute schafft und was nicht.
Ukraine ist unter fremder Steuerung aus westlichen Hauptstädten, sagt Putin. Durch ein Netz von ausländischen Beratern und NGO, die auf allen Ebenen die Staatsmacht beeinflussen, von der Post und der Hafenverwaltung bis zu den staatlichen Ölfirmen
Ukraine ist eine "Kolonie", nicht souverän, ein privatisierter Staat, sagt Putin
Russische Sprache wird in der Ukraine aus dem öffentlichen Leben vertrieben, sagt Putin. Meinungsfreiheit gibt es nicht. Es gibt staatliche Sanktionen gegen das eigene Volk.
Auf der Krim fördere Kiew islamische Terrororganisationen, sagt Putin. Dabei helfen Kiew westliche Geheimdienste. Auf der Krim und im Donbass wolle Kiew einen Terroruntergrund aufbauen.
Kiew bereite einen Krieg gegen Russland vor. Und wolle Atomwaffen entwickeln, um Russland damit zu bedrohen. Taktische Atomwaffen können Ukraine viel leichter bekommen als andere Staaten, sagt Putin, vor allem mit ausländischer Hilfe.
In den letzten Monaten flößen westliche Waffen in einem ununterbrochenem Strom aus dem Ausland. In der Ukraine sind überall westliche Berater, die Steuerung der ukrainischen Armee könne aus Nato-Stäben stattfinden, sagt Putin.
Die Nato will ihre Präsenz in der Ukraine aufbauen, mit US-Geld modernisierte Flughäfen können sehr schnell Nato-Truppen empfangen, so Putin.
"Wenn ihr die Kolonialvergangenheit loswerden wollt", sagt Putin, "dann seid konsequent".
In der Ukraine gebe es schon ausländische Militärbasen, die aber als Trainingszentren deklariert seien, sagt Putin.

Warum denke ich jetzt an Belarus und russische Trainingszentren.
Putin nennt jetzt natürlich die Nato und "nicht einen Zoll" ostwärts, usw.
Osteuropäische Nato-Länder handelten "mit Russophobie" und hätten ihre Ängste in die Nato eingebracht. Dabei habe Russland alle Versprechungen gehalten, die Truppen aus der DDR und Osteuropa abgezogen, so Putin
Russland musste zusehen, wie die Nato bis an die Grenzen Russland erweiterte, so Putin. Das habe Vertrauen zerstört.
Der Beitritt Ukraines zur Nato ist nur eine Frage der Zeit, sagt Putin. Das würde die Gefahr eines plötzlichen Schlags gegen Russland stark erhöhen.
Ukraine ist ein Brückenkopf des Westens für den Angriff gegen Russland, sagt Putin.
Den Vorwand für Sanktionen gegen Russland finde der Westen immer. Es gehe darum, Russlands Entwicklung aufzuhalten. Der Westen wolle keinen Dialog auf Augenhöhe, sagt Putin. Russland kann darauf reagieren, um seine Sicherheit zu gewährleisten.
Der Kiew wolle einen neuen "Blitzkrieg" im Donbass, trotz gegenteiligen Beteuerungen, sagt Putin. Und die sogenannte zivilisierte Welt verschließt davor die Augen, sagt Putin. Vor dem "Genozid an fast vier Millionen Menschen", weil diese den Staatsstreich von 2014 nicht mittragen
"Russland tat alles, um die territoriale Integrität der Ukraine zu wahren", nach Minsk also, sagt Putin. Das wäre lustig wenn's nicht so traurig wäre.
Putin: Unabhängigkeit und Souveränität der Volksrepublik Donezk und Volksrepublik Luhansk ab sofort anerkannt. Freundschaftsverträge sind aufzusetzen.
Putins Botschaft an Kiew: Kampfhandlungen sofort einstellen, sonst ist Ukraine verantwortlich für Folgen.

Rede fertig.
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