Ein paar Worte zu LongCovid und Kinderimpfpflicht. Und zur Beruhigung. Und zur Versachlichung.

Ich bin Kinderkardiologe und Kinderpneumologe - mit Einzugsbereich von 380.000 Einwohnern, der größte Teil seit Februar in Hochinzidenz bis 600 (Kids eher noch höher).

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“Schweres” LongCovid müsste bei mir auftauchen. Und taucht auch auf. Aber: Seit 2/21 vielleicht 10x. Kein PMIS. Keine organischen Veränderungen. Lunge negativ. Herz negativ.

Abgeschlagenheit. Konzentrations-, Geruchsstörung. Ja. In den meisten Fällen aber ausgeheilt.

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LongCovid von 7% mag zutreffen, wenn alle Minimalsymptome gezählt werden. Die >99,9% folgenlos ausheilen.

Was Long-Symptome betrifft, sind andere Viren (Grippe: Myokarditis-, Pneumonie-Risiko >> 1%, bronchiale Restsymptome >20%) und v.a. RSV (>50%) fĂĽr Kids riskanter.

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Aber deshalb eine Impfpflicht gegen Grippe? Gegen RSV?

Oder gegen Covid, da wir noch nicht einmal alle Sicherheitsdaten haben?

Mir erscheint, hier wird mit LongCovid argumentiert, um etwas ganz anderes durchzusetzen:

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Den Erwachsenenschutz.

Dafür Kinder zu impfen, ist ethisch und juristisch in Deutschland nicht möglich.

Nicht einmal zum Schutz der Eltern. Sorry, ist so. 🤷‍♂️

Die Unversehrtheit des Kindes ist ein eigenständiges Rechtsgut.

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Ein Impfangebot - ja. Wenn die Sicherheitsdaten das hergeben. Und unter ehrlicher Aufklärung.

Impfpflicht - natürlich nicht. Rechtlich gar nicht möglich.

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Zum Schluss die Anekdote dieser Woche:

Der 13-jährige Sportler mit bleibender Geruchsstörung (LongCovid), der vor 5 Tagen den wichtigsten regionalen Kinderlauf gewonnen hat. Corona-konform, versteht sich.

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