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Guter Thread. Es geht um die Soziolgie-Prof. @katja_rost, die im @tagesanzeiger behauptet hat ( https://www.tagesanzeiger.ch/nuetzen-oder-schaden-die-oeffnungen-den-jungen-785271281832), dass sie nicht glaube, dass jemand gezwungen werde, sich zu exponieren, und es deshalb richtig sei, dass die Massnhamen gelockert werden.
#CoronaInfoCH https://twitter.com/elvira_greco/status/1386577833473056771
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Warum der @tagesanzeiger gerade Wirtschafssoziologieprofessorin als Expertin (!) zu dem Thema der Ansteckungen hat reden lassen ist mir schleierhaft.
Am besten wäre jemand aus der Infektiologie oder Epidemiologie gewesen.
3/13
Die andere befragte Expertin Prof. @samiahurst, die widersprochen hat, ist als Chair der Ehtikgruppe @SwissScience_TF seit langem im Austausch mit führenden Epidemiolg*innen und Infektiolog*innen im Austausch, weshalb ihre fundierte Antwort nicht erstaunt.
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Aber besser wäre es gewesen, anstatt eine Soziologin einer Ethikern gegenüberzustellen, direkt jemand aus der Infektiologie zu befragen, um den Stand der Wissenschaft zu eruieren. Der @tagesanzeiger schafft mit dieser Gegenüberstellung m.E. eine https://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Gleichgewichtung.
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Hier die Definition (ja @wikipedia, aber der Artikel ist gut, siehe auch dieses hervorragende Video hier: ):
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"Falsche Gleichgewichtung [..] ist ein Phänomen der medialen Verzerrung, bei dem [..] einer klaren Minderheitenmeinung ungebührlich viel Raum gegeben wird, sodass fälschlich der Eindruck entsteht, Minderheitenmeinung und Konsensmeinung seien gleichwertig."
7/13
Was der @tagesanzeiger gemacht hat, geht aber noch weiter. Die Journalistin @JanineHosp stellt sich selber die Frage "[..] ist es vertretbar, Kinder und Jugendliche einem höheren Ansteckungsrisiko auszusetzen?" und befragt dann eine Soziologin und eine Ethikern.
9/13
Mit diesem Wissen um das sehr hohe Risiko (sie hätte z.B. das Interview mit Fehr zitieren können), hätte Sie dann etwa eine Gesundheitssoziologin (aber wohl keine Wirtschaftssoziologin) fragen können, wie die Stimmung unter den Jungen sei (am besten wäre da eine Umfrage).
10/13
Ich will aber nicht nur Medienkritik üben.

Da ich selber einigermassen oft Kontakt mit Journalist*innen habe, ist mir klar, dass es ein hartes Geschäft ist, in dem alles sehr schnell gehen muss, gerade im Tagesjournalismus.

Deshalb will ich auch Lösungen anbieten.
11/13
Ich bitte deshalb den Chefredakteur des @tagesanzeiger @rutishau (A. Rutishauser) höflich, mögl. schnell seine Journalist*innen in Workshops weiterzubilden:
In daten- u. wissenschaftsbasiertem Journalismus, mit besonderer Behandlung des Themas der falschen Gleichgewichtung.
12/13
Die @BBCNews hat das auch gemacht (damals ausgelöst durch die falsche Gleichgewichtung beim Thema Klimawandel).

Wegen der Pandemie drängt es enorm. Was meinen Sie, Herr @rutishau?
13/13
Noch ein PS zur Wirtschaftssoziologin Prof. @katja_rost:
Sie hat das m.E. angesichts der sich in D füllenden Intensivstationen total empathielose #allesdichtmachen-Video des Schauspielers Ulrich Tukur als "mutig und klug" bezeichnet:
https://twitter.com/katja_rost/status/1385453896131305474
You can follow @CoronaZeroCH.
Tip: mention @twtextapp on a Twitter thread with the keyword “unroll” to get a link to it.

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