Die Forderungen von Valentin Vogt, dem Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, sind menschenverachtend, weil ihn das Leid Zigtausender nicht zu kümmern scheint. Sie sind auch dumm, weil sie Schaden verursachen auf praktisch allen Dimensionen. #VogtMussWeg 1/16
Vogt hat fundamentale Zusammenhänge nicht verstanden. Eine Übersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. 2/16
Vogt scheint nicht zu verstehen, dass wir nicht warten können, bis wir 30’000 tägliche Fälle haben, und die dann stabil halten. Ist die Pandemie dermassen ausser Kontrolle, werden Fallzahlen weiter steigen. 3/16
Zudem: Wäre es uns möglich, Fallzahlen gezielt bei 30’000 zu stabilisieren, weshalb stabilisieren wir sie denn nicht schon heute auf viel tieferem Niveau und ersparen uns zusätzliches Leid? Oder reduzieren erst Fälle und stabilisieren dann? 4/16
Vogt scheint nicht zu verstehen, dass Fallzahlen sich bei den Ungeimpften konzentrieren. Und es auch bei Menschen jünger als 60 zu schweren Verläufen, Langzeitfolgen und Tod kommt. Je höher die Fallzahlen, desto mehr sind betroffen. 5/16
Vogt scheint nicht zu verstehen, dass wir es nun mit einer neuen Virusvariante zu tun haben, die nicht nur ansteckender ist, sondern auch zu schwereren Verläufen führt. Auch bei Jüngeren, die zudem länger durchhalten und dadurch Spitalbetten länger belegen. 6/16
Vogt scheint nicht zu verstehen, welchen Einfluss Langzeitbeschwerden auf die Arbeitswelt haben werden. Durchseuchen wir die Bevölkerung, so werden zigtausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer monate- oder gar jahrelang beeinträchtigt sein oder vollständig ausfallen. 8/16
Das kann doch nicht im Interesse der Arbeitgeber sein. Als Ökonom sollte Vogt nicht nur die direkten Kosten, sondern auch die indirekten Auswirkungen verstehen. Wie werden fehlende Mitarbeiter ersetzt, wenn andere Firmen vor demselben Problem stehen? 9/16
Vogt scheint auch nicht zu verstehen, was die schon lange anhaltende Belastung der Spitäler und des Pflegepersonals bedeutet, insbesondere, wenn sie noch drastisch weiter zunimmt. Daran leidet nicht nur dieses Personal selbst, … 10/16
... sondern auch alle Patienten, die eine Behandlung benötigen. Unabhängig davon, worum es sich genau handelt, also weit über Corona-Betroffene hinaus. Auch die langfristige Gesundheitsversorgung ist gefährdet durch krankes Gesundheitspersonal und Kündigungen. 11/16
30’000 Fälle pro Tag machen die Schweiz zudem zum Höchstrisikoland. Das hat nicht nur ganz direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft (wir erinnern uns ans Verschwinden des WEF…), sondern schädigt auch unser internationales Ansehen nachhaltig. 12/16
Wie will man Kunden und Geschäftspartner von Schweizer Werten, Qualität und Zuverlässigkeit überzeugen, wenn wir unablässig Inkompetenz in diversen Bereichen zur Schau stellen und nicht mal die Gesundheit der eigenen Bevölkerung schützen können? 13/16
Ich möchte auch an die weisen Worte von @Karl_Lauterbach erinnern: 14/16 https://twitter.com/Nightmare_Keks/status/1380279762413846531?s=20
Die Verrohung des Diskurses und die Leichtfertigkeit, mit der gefordert wird, dass Hunderttausende krank gemacht werden, erschrecken mich. Das ist nur möglich, weil Corona-Opfer grösstenteils anonym bleiben. Wir blenden sie aus und die Medien helfen aktiv mit. 15/16
Bei vielen anderen Themen, die deutlich kleinere Opferzahlen fordern, wären wir völlig empört. Vermutlich, weil das Leid fassbarer ist. Bei Corona bleibt es verborgen. 16/16

https://opakoebi.medium.com/entschuldigungen-und-r%C3%BCcktritte-aber-nicht-bei-covid-60e63e148411
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