Einer der übelsten Untergriffe Donald Trumps war, kritische Medien zur „opposition party“ zu framen.
In die gleiche Trickkiste greift jetzt die neue Online-Parteizeitung der ÖVP. Jener Partei übrigens, deren „neuer Stil“ angeblich war, sich nicht am „Anpatzen“ zu beteiligen.
Die Parteizeitung fühlt sich angeblich „dem Ehrenkodex der österreichischen Presse verpflichtet“. Ich bin nur nicht sicher, wie das mit der „Berichterstattung“ zusammenpasst.
Hier der Ehrenkodex nochmal zum Nachlesen:
https://www.presserat.at/show_content.php?hid=2
Ich halte diese neue Welle an Partei- und parteinahen PR-Medien, egal welcher Schattierung, für durchaus problematisch. Ihr Ziel ist nicht journalistische Aufklärung, nicht „the best obtainable version of the truth“ (Bernstein), sondern interessengeleitete Propaganda
Problematisch ist es, weil die Aufrüstung der PR-Medien zu einer Zeit kommt, in der allen journalistischen Medien durch Wirtschaftskrise u. Digitalisierung massiv Einnahmen wegbrechen und Ressourcen knapp werden. Die Parteimedien müssen sich nicht selbst wirtschaftlich erhalten.
Weil das Netz es aber möglich macht, recht billig halbwegs professionell aussehende Seiten zu bauen und Links über gesponserte Postings & Parteifunktionär·innen via Social Media massiv zu verbreiten, verwechseln viele die Propaganda-Postings in ihren Newsfeeds mit echten Medien.
You can follow @ArminWolf.
Tip: mention @twtextapp on a Twitter thread with the keyword “unroll” to get a link to it.

Latest Threads Unrolled: