Heute möchte ich euch an einen ganz besonderen Ort hier in Toledo mitnehmen.

Santa Maria la Blanca oder ich nenne sie liebevoll “die weisse Madonna”.
Wenn ich euch sage wir wären in einer ehemaligen Synagoge, ihr würdet es mir nicht glauben.
Den ihr Inneres sieht aus wie eine Moschee. Denn wenn ihr genau hinschaut ist die Innenarchitektur und Dekoration in einem typisch Maurisch-Stil. Heute ist sie eine Katholische Kirche. Drei Kulturen unter einem Dach. So etwas gibt es nur in Toledo.
Ihre erste Blütezeit erlebten die europäischen Juden zwischen dem 8. und 11. Jh.
Die Eroberung Spaniens (Conquista) durch die Mauren im Jahr 711 veränderte das gesellschaftliche Klima auf der iberischen Halbinsel. Weil der Islam die Achtung der Andersgläubigen gebot, konnte sich unter ihrer Herrschaft das spanische Judentum (die Sefardim) entfalten.
Während der kulturell und wirtschaftlich fruchtbarsten Phase des Kalifats von Córdoba im 9. und 10. Jh. gehörten die Juden der Oberschicht der Höfischen Gesellschaft an.
Ihre Kenntnisse machten sie in der Verwaltung, den Wissenschaften, der Heilkunde und Dichtung zu angesehenen Mitgliedern der Gesellschaft.
Aber gute Baumeister wurden sie nie.
Wie ihr bestimmt aus der Gesichte wisst, waren die Juden immer ein Volk welches verpflichtet war von einem zum anderen Ort zuziehen. Deshalb hatten sie es sich zur Gewohnheit gemacht, sich dort wo sie lebten anzupassen.
Also hatten sie sich ihre Tempel immer von den einheimischen Baumeistern errichten lassen. Zu dieser Zeit waren es die Mauren die in der Stadt herrschten. Wie schon erwähnt hat der Islam Achtung auch vor anderen Religionen.
Die Juden sind mit den Römer nach Toledo gekommen. Als die Westgotenkönige im 6. Jahrhundert zum römisch-katholischen Glauben konvertierten, kam es zu Zwangstaufen und anderen diskriminierenden Maßnahmen. Zu Beginn des 8.
Jahrhunderts, nur wenige Jahre vor der Eroberung durch die Mauren im Jahr 711, tauchten die ersten antijüdischen Verschwörungstheorien auf.
Angeblich planten die unter westgotischer Herrschaft lebenden Juden zusammen mit den Juden des Orients „Aktionen“ gegen Staat und Kirche des Westgoten Reiches. Als dann die Mauren die Iberische Halbinsel eroberten war das für das Jüdische Volk wie eine Befreiung.
Dies war auch ein Grund warum sie die Mauren ihre Synagogen bauen liesen.
Und dies ist auch ein Grund warum ihr nie ein und dieselbe Synagoge finden werdet.
An der Ostwand (in Westeuropa) in Richtung Jerusalem (Misrach), in einem Toraschrein, bei den sephardischen Juden Hekhal genannt oder in deutsch Heilige Lade, werden die Tora-Rollen (Pergamentrollen) für die Verlesung der Wochenabschnitte aufbewahrt.
Über der Heiligen Lade oder dem Heiligen Schrein ist eine symbolische Gebotstafel (ähnlich wie den Zehn Geboten) angebracht. Über der Lade hängt ein Licht, Ner Tamid genannt.
Es erinnert an die Feuersäule, die die Israeliten auf ihrem Weg durch die Wildnis der Wüste Sinai begleitet hat. Zudem befand sich vor dem Tempel in Jerusalem das ewige Licht als Symbol der ewigen Verbundenheit der Juden mit Gott.
Während der Gebetszeremonie wird die heilige Tora aus dem Schrein gehoben und auf die Bima, das Lesepult, gelegt.
Laut einer Inschrift an einem Balken im Inneren des Gebäudes wurde die Synagoge angeblich im Jahre 1180 errichtet.
Von aussen sieht sie unscheinbar aus, aber in ihrem Inneren finden wir wunderschönen Gipsarbeiten im typischen Mudejar-Stil. Die fünf Schiffe sind durch Arkaden mit Hufeisenbögen getrennt und ruhen auf 24 achteckigen Pfeilern, deren Kern aus Ziegelsteinen gemauert ist.
Ihre Wände sind mit reichhaltiger geometrischer Stuck Dekor verziert. Wenn ihr euch den Abschluss der Säulen anschaut, werdet ihr Formen von Kiefernzapfen und anderen vegetabilischen Dekoren vorfinden. Welche von geradlinigen Flechtwerk Bändern durchkreuzt sind.
In der arabischen wie in der Jüdischen Religion sind Menschliche und Tierische Abbildungen verboten.
Deshalb werden wir immer Pflanzliche Motive http://vorfinden.Im  Jahre 1260 erhielt die Jüdische Gemeinschaft Toledos die ausserordentliche Erlaubnis von König Alfons dem X., oder man nannte ihn auch “den Weisen”, die “grösste und schönste” Synagoge Spaniens wieder…
…aufzubauen. Hier habe ich euch mit zwei verschieden Daten konfrontiert. Den es ist nicht sicher wann die Synagoge wirklich errichtet wurde.
Im 12. Jahrhundert lebten ca. 12.000 Juden in Toledo. Doch zwischen den Jahren 1355 und 1391 fanden viele Übergriffen auf das jüdische Viertel statt.
Viele Juden wanderten in andere Länder Europas und Nordafrikas ab, so wurde Synagoge im Jahr 1405 dem Calatrava Orden übergeben und in eine katholische Kirche umgewandelt.
Zu diesem Zeitpunkt erhielt sie den heutigen Namen Santa María la Blanca (die Weiße), der von den weiß verputzten Hufeisenbögen im Innern inspiriert wurde, die die Artesonado - Decke stützen.
Eigentlich findet man in allen Synagogen eine Galerie in der die Frauen und Kinder platz nahmen. Jugen ab ihrem 13 Lebensjahr dürfen dann bei den Männern im Unterenteil an der Messe mit teilnehmen.
Dies geschah aber nicht aus Frauenfeindlichkeit oder ähnlichem, sonder einfach nur das sich jeder auf die Messe konzentrier kann und nicht heimlich einer hübschen Damen einen Blick zu warf und sich nicht konzentriert. Aber in dieser Synagoge finden wir dies nicht vor.
Die Frauen saßen hinter einer Art Jalousie.
Die Männer nahmen kreisförmig um den Rabbi platz.
Santa Maria la Blanca ist ein muss für jeden der einmal nach Toledo kommt. Sie ist eine der letzten und schönsten erhalten Synagogen Europas.
Auch wenn sie heute eine Katholische Kirche ist wird sie nicht mehr als Kultstätte genutzt, sonder als Museum oder für Öffentliche Veranstaltungen.

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