Warum distanziert sich Trump nicht von QAnon? Schließlich warnt das FBI vor einer terroristischen Bedrohung aus diesem Milieu. Eine aktuelle Umfrage kommt zu dem Ergebnis: Ein Drittel der Wähler der Republikaner glaubt scheinbar an diese Verschwörungserzählung.(1/x)
23% glauben zumindest in Teilen daran. Nur 13% glauben nicht daran. Bei den Wählern der Demokraten sagen hingegen 72% da ist nichts dran. Nur 14% der US-Amerikaner sagen, sie hätten noch nie von QAnon gehört. Diese Verschwörungserzählung ist hochgradig wahlkampfrelevant.
Trump hat in der Vergangenheit immer wieder mit Andeutungen zu angeblichen Verschwörungen gearbeitet, um seine politischen Gegner zu diskreditieren. Häufig formuliert er es so, dass er „nur Fragen stellt“ oder meint „er habe gehört, andere seien der Meinung, dass…“.
Beispiel: Obama sei nicht in den USA geboren worden, der Vater von Ted Cruz sei angeblich in die Ermordung von JFK verwickelt, jemand würde Migranten bezahlen damit sie sich auf den Weg in die USA zu machen… Verschwörungsythen waren schon immer Teil seiner Wahlkampfstrategie.
Nun behauptetet er im Interview mit FOX-News, Biden werde von "dunklen Mächten gesteuert" ("people that are in the dark shadows"). Das passt perfekt zum QAnon-Narrativ. Er knüpft an eine Geschichte an, in der er selbst eine Art "Lichtgestalt" sein soll, die die Welt rettet.
Wer gegen Trump ist, wird infolge dessen automatisch zum Teil der Verschwörung gemacht. Das macht einen Diskurs unmöglich. Auch wird unterstellt, man würde derzeit nicht in einer funktionierenden Demokratie leben, weil ja alles durch Verschwörer "gesteuert" werde.
In Kombination mit der Verbreitung von Verschwörungsmythen über die Medien entsteht so eine toxische Mischung. Trump immunisiert seine Anhänger gegen Kritik von „außen“, indem er kritischen Journalisten unterstellt Teil einer Verschwörung zu sein.
Seit Monaten verbreitet Trump Spekulationen über angeblich drohende Wahlfälschung. Was passiert, wenn er die Wahl knapp verlieren sollte? Der Glaube an eine große Verschwörung wurde immer wieder von Rechtsextremen genutzt, um Gewalt zu legitimieren.
Teile seiner Anhängerschaft im QAnon-Umfeld könnten sich so weit radikalisieren, dass sie dann "zur Tat schreiten wollen". Bürgerkriegsphantasien gehörend dort einfach dazu. Das FBI sieht QAnon aus gutem Grund als terroristische Bedrohung. Mir macht das große Sorgen.
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