Bitte nicht mehr "angebliche" vor "biologische Geschlechterunterschiede" schreiben, danke.
Wir sind uns einig, dass die androzentrische Zivilisation Unterschiede meistens zum Nachteil der Frauen ausgelegt hat. Aber die Antwort darauf kann nicht sein zu leugnen, dass in unserer DNA Informationen gespeichert sind, die das Resultat einer Mio. Jahre langen Evolution sind.
Einer Evolution übrigens, die zu komplett unterschiedlichen Reproduktionsstrategien bei männlichen und weiblichen Individuen geführt hat.
Und hinter die Evolutionstheorie wollen wir doch hoffentlich nicht zurückfallen, denn dahinter liegt nur der Kreationismus.
Dieses "Unterschiede sind ja nur anatomisch" ist Teil des Problems. Eierstöcke und Hoden tun viel mehr im Körper als einfach nur dazusein. Besonders entscheidend: pränatales Testosteron.
Man kann (im Tierversuch) weiblichen Föten im Mutterleib Testosterondosen verabreichen und bekommt nach der Geburt ein Weibchen, das sich grundlegend von Weibchen mit normalem Testosteronspiegel unterscheidet.
Es zeigt männliches Verhalten. Rauft, macht sich an andere Weibchen heran, ist territorial. Diese Versuche wurden mit zig Tierarten durchgeführt, überall mit demselben Ergebnis.
Weibliche Föten produzieren von sich aus Testosteron, allerdings sehr viel weniger als männliche. Es gibt allerdings Krankheiten und auch natürliche Schwankungen. Manche Föten produzieren mehr, manche weniger.
Das ist also kein künstliches Fantasieexperiment, sondern bildet durchaus reale Verhältnisse im Mutterleib ab.
Allein die Geschlechtshormone haben also einen Rieseneinfluss auf uns - der weit über rein äußerliche oder anatomische Unterschiede hinausgeht.
Das zeigt, dass der Geschlechterbegriff tatsächlich nicht binär ist. Es zeigt aber auch, dass "typisch weiblich" und "typisch männlich" kein Hirngespinst ist.
Dass die männliche Zivilisation "typisch weiblich" als defizitär behandelt, ist das Problem. Nicht, dass es "typisch weiblich" überhaupt gibt.
Oh und ein wichtiger Nachsatz: das, was wir heute als "typisch weiblich/männlich" deklarieren, ist kein natürlicher Evolutionsprozess, sondern das Resultat einer knallharten Zivilisation, die von Anfang an ein Geschlecht unterdrückt hat.
Dennoch gibt es auch heute in Männern und Frauen Eigenschaften, die die direkte Folge ihrer unterschiedlichen evolutionären Reproduktionsstrategie sind. Die männliche Zivilisation hat diese Eigenschaften nur zu ihrem Vorteil ausgenutzt und z.T. bis zur Selbstschädigung verstärkt.
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