Wer jetzt sagt "Toll, die AfD ist in den Umfragen gerade klein, und jetzt macht Ihr von der Presse sie doch wieder groß", sagt implizit: "Ihr von der Presse habt unsere Agenda erfüllt, indem Ihr weniger berichtet habt". UND unterstellt, es habe weniger Berichterstattung
gegeben, weil die Presse auch die Agenda verfolgt, die AfD kleinzuhalten.

Es war zwischenzeitlich ruhiger in der Partei als jetzt. Wie sollte das auch anders sein? Jetzt herrscht Riesenkrach. Die Machtfrage ist gestellt, wie man so schön sagt, und zwar von niemand Geringerem
als dem Parteichef auf der einen und dem Anführer der vielleicht, das wird sich jetzt zeigen, mächtigsten, auf jeden Fall aber radikalsten Parteiströmung. Natürlich berichtet man darüber.

Das zu kritisieren mit dem Argument, damit mache man die Partei ja wieder größer, heißt zu
fordern, die Medien sollten doch bitte der Agenda derjenigen folgen, die die AfD weghaben wollen.

Die Presse darf aber NIE jemandes Agenda folgen. Dann ist sie nicht mehr frei. Dann ist es nicht mehr demokratisch.
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