Thread.

Nach dem doch recht realitätsfern anmutenden Medien-Coup der #Leopoldina jetzt mal ganz konkrete Vorstellungen dazu, wie man #Schule bis Mitte 2021 organisieren könnte —

— denn solange wird vermutlich der #Impfstoff brauchen.

SPIELEN WIR DAS ALSO MAL DURCH.

1/
Zunächst vorab nochmal:

Dies ist eine #Pandemie, die vermutlich erst mit der flächendeckenden Verteilung eines #Impfstoff|s beendet werden kann.

Sportliche Schätzungen gehen von 12-18 Monaten dafür aus, was uns zur Mitte des kommenden Jahres bringen würde.

2/
Wie immer eine Regelung für die Beschulung der Kinder und Jugendlichen aussehen soll, das Konzept wird voraussichtlich also DAS GESAMTE KOMMENDE SCHULJAHR beeinflussen.

Ein praktisch umsetzbares, langfristiges Konzept, daß auch die Hygienemaßnahmen effektiv bedient, kann ...

3/
... nicht mal eben aus dem Boden gestampft werden - das sollte selbsterklärend sein.

Mit Sicherheit aber wird dies nicht innerhalb einiger Tage nach den Osterferien der Fall sein.

Schnellschüsse helfen uns auch nicht.

4/
Viele Dinge gilt es zu berücksichtigen, zu planen, zu organisieren, zu besorgen, zu entwickeln und zu bedenken.

Hier mal nur eine spontane Liste von Punkten ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

5/
- Reduzierung der Lerngruppen / Klassen auf „Pandemie-Größe“ (10-15)

- damit verbunden Planung von Raumbedarf, Lehrerbesatz, Zeitverteilung, Klassenausstattung

- Beschaffung von ausreichend Desinfektions-/ Schutzmitteln sowie Organisation mehrfacher Desinfizierungen/Tag

6/
- Entwicklung abgespeckter Lehrpläne (zB nur Hauptfächer) aufgrund reduzierter Unterrichtszeit für alle Jahrgänge und deren Ineinandergreifen

- evtl Ergänzung durch virtuelle online-Klassenräume zur Aufstockung & Vertiefung des Unterrichtsmaterials

7/
- Schaffung technischer Voraussetzungen für echtes virtuelles Lernen & Unterrichten (Clouds, Bandbreiten, Videochats etc)

- Planung, Beschaffung und Verteilung benötigten technischen Equipments (Tablets, Internet) an alle Beteiligten, vorallem sozial schwache Familien

8/
- Überlegungen zum Erhalt der Chancengleichheit auf Bildung und Teilhabe für behinderte Kinder, Kinder mit Vorerkrankungen, mit Assistenzbedarf, mit sozial problematischem Hintergrund (Familienstruktur, finanziell, Migration, sprachlich)

9/
- Schutz und Weiterbeschäftigung von Lehrpersonal aus Risikogruppen

Wie gesagt, das sind nur ein paar Punkte, die mir direkt eingefallen sind. Es gibt sicher noch sehr viel mehr zu bedenken.

„Das braucht ewig, das aus der Taufe zu heben!“, werdet Ihr sagen.

EBEN.

10/
Daher hier nun mein Ansatz von jetzt bis Sommer 2021 - in aller Unvollständigkeit, Fehlerhaftigkeit und sicherlich nicht bis zum Ende durchdacht - aber ich bin ja auch kein Fachmann, sondern nur Mutter.

Wie sollte es nach Ostern weitergehen?

11/
Das dringendste sind aktuell die Abschlussjahrgänge der weiterführenden Schulen, also die 9er/10er und die Abiturienten.

Die Viertklässler ganz explizit NICHT, da die Schulwahl und -Anmeldung an den weiterführenden Schulen schon gelaufen ist; der Drops ist gelutscht.

12/
Für die Abschlussjahrgänge müssen so bald wie möglich (mit Hygienemaßnahmen) Vorbereitung und Prüfungen möglich gemacht werden. Da sonst keine Schüler an der Schule sind, sollten ausreichend Lehrer, Platz und Zeit dafür sein. Vorbereitung ggfs auch virtuell per Video-Klasse.

13/
FÜR ALLE ANDEREN SCHÜLER ALLER JAHRGÄNGE SOLLTE MAN DAS SCHULJAHR BEENDEN.
Und zwar jetzt.

Auf diese Weise würde man die Lehrerschaft und Schulleitungen freimachen, die oben bereits aufgezählten Planungen und Herausforderungen für die eigene Schule anzugehen.

14/
Es wären dann einige Monate Zeit, diese Dinge anzugehen und vorzubereiten, die natürlich auch unter Maßgabe des jeweiligen Kultusministeriums laufen müssten — von den politischen & fiskalischen Themen mal ganz zu schweigen.

Zeugnisse? Vielleicht schlicht nur für Abgänger..?

15/
Die Sommerferien könnte man dann ggfs auch verkürzen, ggfs auch deutlich. (Sommerurlaub buchen sollen wir ja sowieso alle nicht mehr.)

Nach den Sommerferien würde das Corona-Schulkonzept dann für ALLE Jahrgänge starten - angelegt auf das komplette Schuljahr.

16/
Vorstellbar wäre hier zB eine Mischung aus deutlich reduziertem Präsenzunterricht im Schulgebäude und Virtual Learning via Internet zu Hause zB mit Risikogruppen-Lehrern, die nicht vor Ort unterrichten können. Alternierend vor-/nachmittags, je nach Klassengruppe.

17/
Das Virtual Learning via Internet (zB Zoom-VideoChats) wird auf jeden Fall für alle relevant sein - aufgrund des reduzierten Präsenzunterrichts, der Teilhabe an Bildung für vorerkrankte / behinderte Schüler usw.

Flächenländer wie Australien machen das seit Jahrzehnten.

18/
Mal abgesehen davon, dass das ein Teil der Zukunft des Bildungssektors ist, zu dem wir uns viel zu langsam hinentwickeln.

Diese Pandemie könnte den ungeplanten Anstoß bieten, es richtig anzupacken.

Nun habe ich sicher Millionen Dinge nicht bedacht und berücksichtigt.

19/
Aber klar ist:

Dies ist ein Marathon und kein Sprint.

Wir brauchen eine LÖSUNG für die Schulen & Schüler, kein Flickwerk.

Wir brauchen Zeit für die Medizin.

Und nach Corona wird die Welt eine andere sein.

Aber vielleicht nicht eine schlechtere, sondern eine modernere.

20/20
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