Aus der aktuellen Coronakrise lassen sich ein paar Interessante Beobachtungen zum Thema Kampf gegen den Klimawandel ableiten: Ein Thread:
So wie der Klimawandel ist die Coronskrise ein weltweites Problem. Mit dem wesentlichen Unterschied, dass sie sehr viel schneller verläuft und nicht erst künftige Generationen irgendwie trifft, sondern die direkt Verantwortlichen hier und heute, schnell und hart.
Die Betroffenen haben zu Corona in weiten Teilen die selben Vermeidungsstrategien benutzt wie beim Klimaschutz. Nur mussten sich diese Strategien diesmal in extrem kurzer Zeit der Reaktion des Virus stellen.
Die erste Reaktion war, dass Problem irgendwo in der Ferne zu verorten (Wuhan) aber nicht im Traum daran zu denken, selber bald betroffen zu sein. Beim Klimawandel wäre dass die Dürre in Afrika, die Waldbrände in Australien etc.
Die nächste Reaktion war Beschwichtigung durch die Verantwortlichen. Gefahr sei gering, wir sind gut vorbereitet, jede normale Grippewelle ist schlimmer etc. Das kennen wir auch vom Klimawandel, hielt bei Corona allerdings nur gut 1 Woche der Reslität stand.
Nächste Reaktion: Der absolute Unwillen das eigene Verhalten zu ändern. Sich ein wenig zu beschränken. Das Starkbierfest in Mitterteich absagen? Die Party in Ischgl beenden? Keine riesigen Fußballspiele mehr? Ach warum denn? Die Quittung kam hier allerdings schnell
Das gleiche bei der Schulpflicht. Die für Boomer heilige Schulpflicht aussetzen? Undenkbar. Legendär die Behauptung, Schüler seien im "kontrollierten Umfeld" der Schule am besten aufgehoben - ungefähr 2 Tage vor dem Shutdown.
Weltweit sehen wir Politiker, die die Gefahr komplett leugnen oder herunterspielen, um am gewohnten Kurs festzuhalten. Bei Corona folgt das Echo schnell. Boris Johnson auf der Intensivstation, Irans Krisenmanager infiziert, Trump kurz unter Verdacht, (auch Merkel in Quarantäne)
Wir sehen aber auch, wie weit Staaten im Ernstfall bereit sein können zu gehen. Während gestern bloße Fahrbeschränkungen für Autos noch als unerträgliche Freiheitsbeschränkungen verschrien waren, ist es heute untersagt auch nur im Park zu sitzen.
Wir sehen bei Corona wie auch beim Klimaschutz eine Wissenschaft, die zwar vieles weiss aber oft mit Prognosen und Erfahrungswerten arbeitet und sich oft in ihren Aussagen durch neue Daten korrigieren muss.
Nur wird beim Klimaschutz oft argumentiert, so lange die Wissenschaft "nicht sicher" sei, sei es doch das Beste erst einmal gar nichts zu tun und einfach abzuwarten. Man stelle sich diese Strategie in der Bekämpfung von Corona vor.
Die Argumentationsstrategie Klimawandel sei etwas ganz normales und es gäbe daher keinen Grund für Gegenmaßnahmen gibt es übrigens auch bei Corona ("Coronsviren gibt es schon ewig, Menschen sterben in Wahrheit an Vorerkrankungen) - nur nimmt es dort kaum einer ernst.
Boomer die den Schülern bei Fridays for Future noch abschätzig "Hysterie" vorwarfen, stürmten zu Beginn der Coronakrise - von der sie sich selber betroffen sahen - die Läden , um sich sinnlos mit Unmassen von Nudeln und Klopapier zu bevorraten
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