Immer wann wir über Kolonialismus sprechen haben wir das Bild von Weißen Männer vor Augen. Dennoch spielte Weiße Frauen eine wichtige Rolle für die Erhaltung von Kolonien

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Die deutsche Frau im Kolonialismus
Im April 1888 wurde der erste koloniale Verein für
Frauen in Deutschland gegründet, der Deutsche Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien.“ Bei den zu pflegenden Kranken handelte es sich um deutsche Militärangehörige und deutsche Siedler in den Kolonien.
Der 1908 von Adda von Liliencron gegründete Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft hatte sich als Ziel, die Festigung der Bande zwischen Kolonien und
Heimat und der Verbreitung des kolonialen Gedankens
gesetzt.
Die in den kolonialen Frauenvereinen
engagierten Frauen stammten überwiegend aus dem gebildeten Bürgertum, aus Soldaten-,
Unternehmer- und Beamtenfamilien.

Eine Methode damit sie die Kolonialen Gedankengut verbreiten konnten waren die Frauenschule
Solche Schulen gab es in
Witzenhausen, Carthaus und
Bad Weilbach. Die Frauenschulen diente als Vorbereitung auf ein Leben in die Kolonien.
Der Grundgedanke, dem die Gründung der Kolonialfrauenschulen unterlag, war, die Kolonien
auch innerlich deutsch werden zu lassen.
Dabei spielten auch durchaus emanzipatorische Aspekte
eine Rolle, jedoch eben auch
rassistische, koloniale und nationalistische. Es wurden Verbindungen zwischen der
bürgerlichen Frauenbewegung und der Kolonialbewegung geknüpft.
Die Kolonialfrauenschulen rekrutierten ihre Schülerinnen überwiegend aus dem gebildeten
Bürgertum und dem Adel. Die Frauen sollten darauf vorbereitet werden, in den Kolonien entweder als Lehrerinnen, Krankenpflegerinnen oder eine Farm zu bewirtschaften.
In erster Linie sollten sie aber deutsche Männer heiraten und so
für geordnete Verhältnisse in den Kolonien sorgen.
Deutsche Frauen sollten die Männer davor bewahren, auf eine den Eingeborenen nahe Stufe herabzusinken. Eine weitere Aufgabe
die den künftigen Kolonialistinnen
zufiel, war die Trägerin deutscher
Kultur. Sie sollten den deutschen Siedlern ein „deutsches Heim“ schaffen mit all den deutschen Tugenden wie Ordnung, Disziplin und Sauberkeit. Nicht zuletzt aber sollte sie weißen Nachwuchs gebären
Die deutschnationale Gesinnung der kolonialen Frauen äußerte sich nicht nur in der Begeisterung für deutsche Ordnung und Sauberkeit. Auch sie rechtfertigten Vergewaltigung
und Ausrottung der nach Freiheit strebenden Völker in den Kolonialkriegen ebenso wie
Kasernierung,
Gettoisierung und Versklavung der Überlebenden. Ada Cramer aus
Südwestafrika: „Das Land ist über Erwarten schön und fruchtbar. (...) Davon, dass vorwenigen Jahren ein zahlreiches Volk das Land bewohnte, war nicht mehr das Geringste zu
spüren.“
Das zahlreiche Volk waren die Herero, die den Deutschen in einem
Vernichtungskrieg nahezu ausgerottet hatten. Im Mittelpunkt des kolonialen Denkens stand unter deutscher Herrschaft immer wieder der Rassismus. So bezeichnete Hannah Arendt den Rassismus als die
eigentliche Ideologie aller imperialistischen Politik.“ Erst in der Kolonialpolitik wurde „Rasse“ als politisch und juristisch anwendbare Kategorie geformt. Der deutsche Kolonialismus schuf erstmals die
Voraussetzungen für die Konstituierung einer bürgerliche
geprägten
„rassistische Ordnung.“ Die wiederum war eng mit den Entwürfen der Geschlechterrollen verknüpft.

Die afrikanischen Kolonien standen im Mittelpunkt der deutschen kolonialpolitischen und
rassentheoretischen Debatten. Dabei spielte Südwestafrika eine besondere Rolle.
Schwarze befanden sich in der Hierarchie der Rassen auf der niedrigsten Stufe. Sie wurden als triebhaft, naturverbunden und
kulturlos dargestellt. Dies galt besonders für die schwarzen Männer. Ein immer wiederkehrendes Motiv in dieser Diskussion stellte
die Angst
der weißen Frau vor der Vergewaltigung durch den schwarzen Mann dar. Die sexualisierte Gewalt weißer Männer
gegenüber schwarzen Frauen verleugnet. Vielmehr wurde den schwarzen Frauen eine
zügellose Sexualität unterstellt – als Gegenbild zur sittlichen entsexualisierten
bürgerlichen weißen Frau. Weiße Männer wurden als Opfer der „schwarzen Bestien“ hingestellt. Eine getrennte rassische Ordnung galt somit, insbesondere seit Beginn der Hererokriege,zunehmend als notwendige Voraussetzung für den Erhalt der Kolonien und der weißen Rasse.
Der weiße weibliche Körper diente dabei als Grenzmarker deutscher Nation und weiße Rasse.

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten waren die Kolonialistinnen nicht zimperlich. Margarethe von Eckenbrecher: „ Wenn mir die Geduld riß, musste meine Reitgerte vermitteln
(...)“ Lydia Höpker verteilte Ohrfeigen und schoss zur Warnung über die Köpfe ihrer
einheimischen Bediensteten. Maria Karow aus Okambahe in Südwestafrika war der Meinung:
„Da die Eingeborenen Güte für Dummheit, Nachsicht für Furcht halten, müssen sie eben ein
strenges
Regiment fühlen.“ Sie seien „nur durch Prügel zu bändigen.“ Die Kolonialistinnen
hielten sich für das Maß aller Frauen.

Gesamte Text Unter:

http://www.der-elefant-bremen.de/pdf/Frau_im_Kolonialismus.pdf
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