Mythos #1:
Die EZB ist alleine verantwortlich für die niedrigen Zinsen.

Fakt: Die Zinsen sind v.a. das Resultat geringer Investitionen und zu hoher Ersparnisse. Die Regierungen bestimmen den Zins mit — mehr Investitionen und Wachstum sind essentiell für einen Anstieg der Zinsen.
Mythos #2:
Die EZB Geldpolitik ist eine Enteignung der deutschen Sparer.

Fakt: Der Mensch ist nicht nur Sparer. Der Wirtschaftsboom in D hat Millionen neuer Jobs geschaffen und Lohnsteigerungen ermöglicht, was ohne die Geldpolitik nicht möglich gewesen wäre.
Mythos #3:
Die niedrigen Zinsen führen zu einer Abnahme der Sparquote.

Fakt: Das wäre notwendig, dem ist aber nicht so. 🇩🇪 hat eine (viel zu hohe) Nettoersparnis von mehr als €200 Mrd. pro Jahr, >6% des BIP. Wenn niemand das Geld will, dann ... fällt der Preis des Geldes=Zins.
Mythos #4:
Die EZB Geldpolitik erhöht die Ungleichheit und schadet den Armen.

Fakt: Das ist falsch. 40% der Deutschen haben kein Erspartes und v.a. deren Jobs und Einkommen wurden durch die niedrigen Zinsen geschützt — und ein verfrühter Zinsanstieg würde v.a. diese gefährden.
Mythos #5:
🇩🇪 und Europa ständen heute ohne die EZB Geldpolitik wirtschaftlich, sozial und politisch besser da.

Fakt: Die EZB unter Mario Draghi hat mit dem Versprechen „to do whatever it takes“ 2012 das Auseinanderbrechen des Euro und eine wirtschaftliche Depression verhindert.
Mythos #6:
Es gab noch nie so niedrige Zinsen, wie heute.

Fakt: Die realen Zinsen (nominale Zinsen abzüglich Inflation) waren unter der Bundesbank und D-Mark ein Drittel der Zeit seit den 1970er Jahren negativ, so wie heute auch.
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